Wanderung von Jestädt nach Kleinvach

DIe Kneippianer waren von Jestädt nach Kleinvach unterwegs!

Mit dem Gedicht von Theodor Storm,

Ein grünes Blatt.

Ein Blatt aus sommerlichen Tagen
ich nahm es so im Wandern mit.
Auf dass es einst mir möge sagen,
wie laut die Nachtigall geschlagen,
wie Grün der Wald, den ich durchschritt.

begrüßte Irmgard Wagner die Kneippverein Mitglieder und die Gäste (24 Personen)

am Anger in Jestädt, zur traditionellen 5. Frühlingswanderung.

Bei frühsommerlichen Temperaturen startete die Gruppe in Richtung Motzenrode zur „Pletschmühle“. Die Besitzerin, Frau Brigitte Möller, empfing uns auf dem Hof und erzählte uns die Historie der Pletschmühle. Die Wandergruppe hörte interessiert und mit Spannung den Worten von Frau Möller zu. Alle waren überrascht und erstaunt, dass das Mühlengebäudevor ca. 876 Jahren gebaut wurde.

Die Pletschmühle am Mühlbach wurde erstmals im Jahre 1141 urkundlich erwähnt. Laut dem Zinsregister von 1729 gehörte die Mühle Christoph Hesse und Aneta Sieboldt. Ab 1903 wurde über eine Turbine Gleichstrom mit 110 Volt hergestellt.                 

1928 ging das Eigentum an den Schwiegersohn Nikolaus Gerlach über. Er baute den alten Mahlraum zu Wohnzwecken um und baute eine zweite Turbine ein. Am Wohnhaus wurden Veränderungen vorgenommen und danach Schuppen und Stallungen neu errichtet. Das Eigentum ging später an die Tochter Martha Kahlfeldt geb. Gerlach und ihrem Mann Werner über. Infolge von Trockenheit und Rückgang des Grundwassers wurde im Jahr 1959 der Turbinenbetrieb eingestellt, es erfolgte der Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Das Trinkwasser wurde bis 1988 aus einem eigenem Brunnen gewonnen.

Ein großes Dankeschön an Frau Brigitte Möller und Herrn Jürgen Kahlfeldt für den ausführlichen Bericht.

In der heißen Sonne erklommen wir die Höhe und genossen den herrlichen Blick auf die Burg Fürstenstein und das Meissner Vorland mit dem Bilstein. Bergab ging nun der Weg zur Werra, an Albungen vorbei, wo wir am Radweg eine kleine Pause einlegten. Durch lichte Wälder, wunderschön zu wandern bei den heißen Temperaturen, kamen wir in Kleinvach an. Lt. Frau Brigitte Möller soll dies der kürzeste Fußweg zwischen den Ortschaften Jestädt und Kleinvach sein und wurde früher häufig genutzt. In Keinvach warteten die Nichtwanderer auf uns und wir saßen gemeinsam in fröhlicher Runde zusammen.

Und was gehört bei den Kneippianern unbedingt dazu?

Die Wanderschuhe wurden rasch ausgezogen und im Storchengang durchschritten wir das Wassertretbecken in Kleinvach. Was war das erfrischend!

Nun führte uns der Weg durch Feld und Wald, vorbei an Gerstenfeldern mit wunderschönen blauen Kornblumen, dem Blick auf Schloss Rothestein in der Ferne und den Jestädter Weinbergen mit ihren Felsformationen zurück zum Ausgangspunkt. Alle Wanderer waren erfreut über die wunderschöne - wenn auch schweißtreibende - Wanderung und sind im nächsten Jahr bestimmt wieder mit dabei....?

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